Die Gangverriegelung
 
 
 
 

Dienstag, 3. Februar 2015

6. Die Gangverriegelung

 

Beim Doppelkupplungsgetriebe ist es unerlässlich, dass nicht im selben Teilgetriebe 2 Gänge gleichzeitig eingelegt werden können, auch nicht im Fehlerfall. In diesem Fall käme es zum Blockieren der Antriebsachse, was bei der Hinterachse ein unkontrolliertes Ausbrechen des Fahrzeugs bedeuten würde.

Die mechanische Gangverriegelung kann an verschiedenen Stellen angreifen, entweder an den Schaltstangen oder den Schaltgabeln ... oder an beiden gemischt. Grundlegendes Prinzip ist immer: wenn eine Schaltstange auf Endposition steht, hat sie immer einen Gang eingelegt. Es wird dann über ein mechanisches Prinzip verhindert, dass die andere Schaltstange aus der Neutralposition herausgeschoben werden kann. Das kann über Wippen, Kugeln oder Schiebebleche realisiert werden.



Es gibt aber auch andere Möglichkeiten eine Gangverriegelung zu realisieren, abhängig von der Ansteuerung der Schaltstangen. Bei der Schaltwalze beispielsweise ist es gar nicht möglich, mehrere Gänge gleichzeitig einzulegen, weil diese nur sequentiell Gänge einlegen kann.

Anders dagegen bei einer vollhydraulisch betätigten Schaltung. Hier kann jede Schaltstange einzeln unabhängig voneinander bewegt werden. Neben der mechanischen Verriegelung (oben dargestellt) gibt es auch hydraulische Verriegelungen.

Am einfachsten ist es aber, die Software soweit in die Lage zu versetzen, auf eine ungewollte Schaltstangenbewegung zu reagieren und diese damit zu befähigen, das entsprechende Schaltventil komplett lahm zu legen, um dort keinen Schaltdruck mehr zu erzeugen. Die Position jeder einzelnen Schaltstange wird sowieso über Sensoren gefasst und ausgewertet. Diese ungewollte Bewegung muss nur dauerhaft überwacht und bei Auftreten erkannt werden, und eine Möglichkeit geschaffen werden, das betroffende Ventil komplett stillzulegen. Im Fall eines elektrisch direkt gesteuerten Ventils muss dieses sowohl vom Schaltsignal als auch von der Masse getrennt werden, um bei einer Fehlfunktion keine weitere Bewegung der Schaltstange mehr zuzulassen. Das Fahrzeug kann dann gezielt zum Stillstand gebracht werden bzw. kann weiterfahren ohne einen Gangwechsel der vom Fehler betroffenen Schaltstange zuzulassen. Das andere Teilgetriebe kann für eine „Humble-home“-Notlauf noch komplett geschaltet werden. Das Getriebe muss dann gewartet und der Schaden repariert werden.

 
 
 

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